Gongtherapie
Erfahrungen und Gefühle fließen lassen.
Die Gongtherapie wurde von Dr. Peter Heß im Laufe der letzten 25 Jahre in der Stadtklinik Frankenthal in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Abteilung entwickelt.
Sie wird jetzt auch in der Schlossparkklinik in Dirmstein angeboten und findet einmal wöchentlich donnerstags von 10:00 – 12:00 Uhr statt. Es handelt sich um ein rezeptives musiktherapeutisches Gruppenangebot, an dem maximal 13 Patienten und Patientinnen teilnehmen können, die sich nach der Information über die Behandlungsform im Vorgespräch für dieses Gruppenangebot entschieden haben.
Hinweis:
Um die Effekte der Behandlung für Sie zu verbessern ist es notwendig, an mindestens vier aufeinanderfolgenden Terminen an der Gongtherapie teilnehmen zu können sowie mindestens zwei Mal pro Woche die Morgenmusik zu besuchen.
Während das Behandlungsteam vor Beginn Vorbereitungen trifft, wie die Instrumente zu stimmen und für den Schutz des äußeren Rahmens zu sorgen, helfen die Patienten sowie Patientinnen dabei den Gruppenraum für die spätere Liegeposition während der Klangphase vorzubereiten.
Ablauf der Gong-Therapie
Mit Beginn der Gongtherapie versammeln sich alle Teilnehmer:innen gemeinsam im Kreis. Dabei werden einfache Yogaübungen zur Sensibilisierung der Körperwahrnehmung durchgeführt. Nachdem dieses erste Kreisritual beendet ist, sucht sich jeder seinen Platz im Raum. Anschließend können Sie sich von Ihrem gewählten Platz aus auf die verbal geführte Achtsamkeitsreise durch den Körper und die folgende Musikphase einlassen. Die ca. 45-minütige, live gespielte Musik, folgt einem ritualisierten Ablauf:
- Monochord
- Tanpura und Obertongesang
- Tanpura und Tabla
- Ocean Drum, Didgeridoo
- Gong
- Stille
- Sansula
- Tanpura Koto und Tabla
- Aktive Gruppenimprovisation mit Perkussionsinstrumenten
Grundlage der Gong-Therapie
Prä- und perinatale Engramme (vorgeburtliche Gedächtnisspuren) prägen unsere Psyche entscheidend. Spezielle Klänge sind in der Lage, die einzelnen Stadien auf der symbolischen, vielleicht auch auf einer realen Ebene, herbeizuführen. Es ist erstaunlich, wie sehr die Trommel im intrauterinen Klangszenario dem Herzschlag ähnelt, das Didgeridoo den Darmgeräuschen, die Ocean Drum und der Gong dem Rauschen des Bluts in den Gefäßen. Die hohen Töne werden durch die Bauchdecke (Gebärmutter) am wenigsten gedämpft.
Es ist gut, alles zu zulassen, was sich gerade zeigen möchte und sich möglichst nichts Bestimmtes vorzunehmen. Die Teilnehmer:innen sollten versuchen, mit den auftauchenden Erlebnissen mitzugehen, die evtl. aufsteigenden Bilder oder Erlebnisse zu betrachten, auch wenn dies evtl. schwierig sein könnte.
Es ist mindestens ein:e Beisitzer:in in der Therapie, der bzw. die eine mögliche Unterstützung sein kann. Durch das Heben der Hand können Teilnehmer:innen den oder die Beisitzer:in zu sich rufen.
Verarbeiten des Erlebens
Im Anschluss an die Gruppenimprovisation hat sich das spontane Malen eines Bildes (evtl. das Niederschreiben spontan auftauchender Worte) als hilfreich erwiesen, um das Erlebte besser zu integrieren.
Danach setzen sich alle Teilnehmer:innen im Kreis zusammen, um das Erlebte verbal aufzuarbeiten. Dazu wird ein Gongschlägel als Aufmerksamkeitsfokus reihum gereicht. Nur wer diesen Schlägel in der Hand hält spricht, während die anderen zuhören. In der ersten Runde kann jeder so viel oder so wenig, wie es im Moment für ihn stimmig ist, von seinem Erlebnis mitteilen. In der zweiten Runde hat jeder die Gelegenheit zu berichten, was ihn an einem Bild oder von einem anderen Teilnehmer oder einer anderen Teilnehmerin besonders berührt hat.
Einen Tag nach der Therapie schreibt jede:r Teilnehmer:in einen Erfahrungsbericht und gibt diesen beim Therapeuten ab. Alle Bilder und Erfahrungsberichte fließen unter Umständen in die Teambesprechungen ein.
Am Ende der Behandlung wird allen Patienten und Patientinnen die Gelegenheit gegeben, in ihrer letzten Sitzung sämtliche Bilder nochmals mit der Gruppe zu betrachten und so die Entwicklung für alle sichtbar zu machen. Diese Rückschau hat nicht nur für diejenigen großen Wert, die sich aus der Gruppe verabschieden, sondern auch die Mitpatient:innen bekommen dadurch die Entwicklungsprozesse der anderen im Überblick mit. Zusätzlich erhalten die Teilnehmer:innen unterschiedlich verlaufende Darstellungen von Entwicklungsmöglichkeiten. Auf Wunsch der jeweiligen Patienten oder Patientinnen können die Gruppenteilnehmer zu den Bildern Rückmeldungen geben, danach kann der bzw. die Betroffene seine oder ihre Bilder und Erfahrungsberichte mitnehmen.
So fühlt sich die Gong-Therapie an
Lesen Sie hier einen ausführlichen Erfahrungsbericht.