Was ist Migräne genau, welche Migräne-Gründe gibt es, was ist eine Migräne mit Aura und wie wirkt sich Stress als eine der Ursachen von Migräne aus? Das erfahren Sie in unserem nachfolgenden Beitrag.

Migräne wird zu den sogenannten neurologischen Erkrankungen gezählt. Wer an Migräne leidet, kennt leider nur zu gut Symptome wie heftige Kopfschmerzen, die einseitig, pulsierend oder pochend auftreten, Licht- und Geruchsempfindlichkeit und Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Dabei kann Migräne viele Ursachen haben. Häufig gehören dazu psychische Faktoren. Ein nicht zu unterschätzender Migräne-Auslöser kann Stress sein. Wenn Migräne durch Stress ausgelöst wird, können gezielte therapeutische Gespräche, wie wir sie in der psychiatrischen Akutklinik Dirmstein anbieten, Abhilfe schaffen. 

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Was wird wissenschaftlich als Migräne-Auslöser definiert?

Bei einer Migräne treten sehr starke Kopfschmerzen auf, die sich klassischerweise in Form von Migräneattacken äußern. Unabhängig von den Migräne-Ursachen verläuft eine solche neurobiologisch bedingte Funktionsstörung des Gehirns in der Regel in mehreren Phasen. Früher ging man davon aus, dass Migräne entsteht, wenn sich die Blutgefäße im Gehirn aufgrund einer Fehlsteuerung verengen, sodass es zu einer kurzzeitigen Durchblutungsstörung in betroffenen Hirnarealen kommt. Erweitern sich diese im Anschluss schlagartig wieder, stand diese Dehnung in Verdacht den migränetypischen Schmerzen auszulösen.

Eine Ursache von Migräne ist eine Fehlfunktion im Schmerzzentrum des Gehirns

Heute geht man davon aus, dass es sich bei Migräne um ein Ungleichgewicht der Schmerzzentren, die im Hirnstamm liegen, handelt. Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Betroffenen das genannte Migräne-Zentrum sehr stark durchblutet und damit aktiv ist. So soll nach neuesten Erkenntnissen eine Überaktivität der Nervenzellen im Hirnstamm ein Migräne-Auslöser sein bzw. an deren Entstehung beteiligt, was zu einer Fehlfunktion schmerzregulierender Systeme führt. Infolgedessen reagieren Betroffene vorübergehend überempfindlich auf bestimmte Reize. Allerdings sind Migräne-Ursachen bis heute wissenschaftlich noch nicht hinreichend geklärt und die Forschung steckt noch weitestgehend „in den Kinderschuhen“.

Migräne mit Aura

Neben der „klassischen“ Migräne leiden bis zu 20 % der Betroffenen an der sogenannten Migräne mit Aura. In dem Fall kündigt sich eine Migräneattacke mit Symptomen wie Sehstörungen, darunter Lichtblitze oder Doppelbilder, Taubheit oder ein kribbliges Gefühl im Gesicht, Sprachstörungen, Schwindel oder Schwierigkeiten beim Gehen an, um nur einige zu nennen. Die Gründe für Migräne mit Aura sind ebenso vielfältig wie die Ursachen einer Migräne ohne Aura. Die Unterscheidung ist jedoch wichtig für die Behandlung.

Einfluss der Botenstoffe

Allen voran steht der Botenstoff Serotonin in Verdacht, eine tragende Rolle bei Migräne Ursachen zu spielen. Bei Botenstoffen oder auch Neurotransmittern handelt es sich um chemische Substanzen, die an vielen unterschiedlichen Funktionen im menschlichen Körper und dem Gehirn beteiligt sind. Sie leiten unter anderem Nervensignale, steuern aber auch die Blutgefäßverengung und -ausdehnung und können Schmerzsignale aussenden. Da Serotonin fast alle Gehirnfunktionen mittelbar oder unmittelbar beeinflusst, kann eine starke Schwankung des Serotoninspiegels eine Migräneattacke auslösen. Dies wäre zumindest eine mögliche Erklärung, warum Frauen im Zuge ihres weiblichen Zyklus vermehrt an Migräne leiden. In dieser Zeit schwankt die Konzentration von Serotonin im Blut teils erheblich und könnte demnach eine Migräne-Ursache darstellen.

Welche Migräne-Ursachen gibt es?

Die Entstehung und der Verlauf einer Migräne sind ein komplexer Prozess. Wie bereits erwähnt sind ihre Ursachen bis heute nicht vollständig erforscht. Es gibt viele Vermutungen und Theorien über Migräne-Auslöser. Als einer der häufigsten Migräne-Gründe wird Stress genannt. Hierbei spielt die beschriebene Stoffwechselstörung der Hirnzellen eine Rolle, wodurch die Schmerzareale getriggert und aktiviert werden. Wie genau Migräne und Stress zusammenhängen können, verraten wir Ihnen nachfolgend. Zunächst werfen wir einen Blick auf weitere Ursachen beziehungsweise Auslöser dieser Kopfschmerz-Krankheit, die als sogenannte Trigger beschrieben werden.

Migräne-Ursachen: Das sind mögliche Trigger

Trigger beschreiben innere und äußere Faktoren, die zu einer Migräne führen können. Es sind also potentielle Migräne-Ursachen, die das Entstehen einer Attacke begünstigen können. Trigger unterscheiden sich von Patient zu Patient und lassen sich nur mit einer guten Selbstbeobachtung identifizieren. Dazu führen viele ein Migränetagebuch.

Zu den Migräne-Auslösern können gehören:

  • Hormonveränderungen während des Zyklus
  • Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf, etwa eine unregelmäßige Nahrungsaufnahme
  • ungünstiger Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte oder Getränke wie Rotwein
  • verqualmte Innenräume
  • äußere Reize 
  • Wetterveränderungen
  • starke Emotionen
  • körperlicher oder seelischer Stress
  • Medikamente
Migräne Auslöser können bestimmte Lebensmittel wie Alkohol oder Zitronen sein.


Die Identifikation der individuellen Migräne-Ursachen ist für eine professionelle Behandlung unabdingbar und hat großen Einfluss auf den Behandlungserfolg. Nur so lassen sich Maßnahmen gezielt auf die Migräne-Auslöser abstimmen und prophylaktische Lösungen finden. Eine psychotherapeutische Behandlung kann beispielsweise bei Migräne hilfreich sein, da sie Ihnen im Rahmen einer Verhaltenstherapie hilft, innere und exogene Stressoren zu erkennen und Ihnen die nötigen Hilfswerkzeuge zur Seite stellt, um mit diesen Stressoren besser umzugehen. Bei uns in der Schlossparkklinik Dirmstein bildet eine fundierte Diagnose die Grundlage für ein passendes Therapiekonzept.

Migräne-Ursachen an Symptomen und Beschwerden erkennen

So unterschiedlich die Migräne-Ursachen auch sein mögen – es gibt einige Migräne-Symptome, die bei den meisten Betroffenen auftreten und sich klar einer Migräne-Erkrankung zuordnen lassen. Dazu gehören:

  • pochende oder pulsierende Kopfschmerzen, die zumeist nur einseitig auftreten
  • Schmerzen, die sich bei körperlicher Bewegung verschlimmern
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • mittel bis starke Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen

Kann Migräne durch Stress entstehen?

Ja. Die Wissenschaft geht davon aus, dass eine der Ursachen Stress sein kann. Warum aber kann Migräne bei Stress ausgelöst werden? Hier ist es wichtig zu wissen, dass Migräne nicht innerhalb einer akuten Stress-Situation auftritt, sondern vielmehr in der Entspannungsphase danach. Studien zeigen zudem, dass es dabei nicht auf den Grad des Stresses ankommt, sondern vielmehr auf die plötzlichen Veränderungen von einer „normalen“ zu einer „stressigen“ Situation und andersherum, also von der „stressigen“ zur „normalen“ Situation. So lassen sich bei Migräne die zwei Varianten Stress-Entspannung-Migräne und Entspannung-Stress-Migräne unterscheiden.

Auch eine Ende 2014 veröffentlichte Studie im Journal Neurology zeigt, dass Stress durch Migräne erst in den Tagen nach einer Stressphase auftritt. So gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Entspannung nach dem Stress mit größter Wahrscheinlichkeit die eigentliche Migräne-Ursache ist und nicht der Stress per se. Diese Reaktion des Körpers auf Stress wird auch als Let-Down-Effekt bezeichnet und ist anscheinend gleichermaßen eine Ursache von Migräne.

Davon ausgehend, dass eine Migräne durch Stress ausgelöst bzw. begünstigt wird, zielt eine Behandlung darauf ab, langfristig den Niveauunterschied zwischen Normalzustand und Stress zu reduzieren. Neben einer psychologischen Therapie, um die Ursachen hinter dem Stress zu identifizieren, haben sich ergänzend Entspannungstechniken wie Achtsamkeitstraining bewährt.

Behandlung von Migräne-Ursachen und Stress

Vor jeder Behandlung einer Migräne steht eine genaue Diagnostik der Migräne-Ursachen im Vordergrund. Darauf aufbauend kann ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden. Eine akute Migräne lässt sich meist mit Medikamenten reduzieren. Zudem sollte man sich während einer Migräneattacke zurückziehen, Reize von außen möglichst vermeiden und sich Ruhe gönnen.

Gehört Stress zu den Migräne-Ursachen können neben den therapeutischen Gesprächen und der kognitiven Verhaltenstherapie folgende Möglichkeiten unterstützend wirken:

Ist Stress die Migräne Ursache lässt sich dieser durch Entspannungstechniken verbessern.

Neben Migräne gelten auch Depressionen, Burnout und zahlreiche andere psychosomatische Beschwerden als stressassoziiert. In der Schlossparkklinik Dirmstein halten wir für unsere Patienten ein umfangreiches, unterstützendes Angebot an Therapiekonzepten bereit, um diese Erkrankungen zu behandeln und Migräne-Ursachen wie Stress dadurch nachhaltig zu reduzieren:

  • Therapeutische Gespräche
  • Mikrobiom-Therapie
  • Therapeutisches Bogenschießen
  • Gongtherapie
  • Ergotherapie
  • Kunsttherapie
  • Sandspieltherapie
  • Musiktherapie
  • Sport-/ Bewegungstherapie
  • Physiotherapie
  • Körpertherapie
  • Yoga
  • Achtsamkeit
  • Qi Gong
  • Psychopharmakotherapie

In unserer Fachklinik stellen wir gemeinsam mit jedem Patienten einen maßgeschneiderten Therapieplan auf, sodass gezielt die Ursachen von stressassoziierten Beschwerden behandelt und nicht nur die Symptome gelindert werden können. Bei Fragen können Sie jederzeit Kontakt zu uns aufnehmen. Wir helfen Ihnen gerne weiter.