Gefahren der Überbelastung und Eigenerkrankung
Depressionen, Burnout und andere psychische Erkrankungen schränken die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Die Stimmung und das Wohlbefinden werden beeinträchtigt und selbst einfachste Alltagsaspekte können zur außergewöhnlichen Herausforderung werden. Doch nicht nur die erkrankten Menschen leiden unter den Folgen der Erkrankung, sondern auch die Angehörigen. Sie tragen die Krankheitsfolgen aktiv mit, kümmern sich um die Erledigung von Pflichten und bürokratischen Aspekten, stehen der Situation jedoch selbst meist hilflos gegenüber.
Gefahren der Überbelastung und Eigenerkrankung
Wohl jeder Mensch wünscht sich, dass es den Angehörigen aus dem persönlichen Umfeld gut geht. Tritt dabei eine Erkrankung in den Mittelpunkt einer Lebenssituation, möchten die Angehörigen meist helfen, die Genesung voranzubringen und die Krankheit zu überwinden. Die Last, sich um einen erkrankten Menschen zu kümmern, birgt jedoch viele Risiken, welche auch die eigene Gesundheit gefährden. So kann durch die stete Betreuung eines Menschen mit niedergeschlagener Stimmung auch die eigene Verfassung beeinträchtigt werden und die ständige Bereitschaft zur Hilfestellung die eigenen Energiereserven verbrauchen.
Der Aufwand der Betreuung eines kranken Menschen hängt dabei stark von der Art und der Ausprägung des Krankheitsbildes ab. Je schwerer die Erkrankung und höher der Hilfebedarf, desto intensiver sind die Angehörigen, meist der Partner, die Kinder oder nahe Verwandte, in die Hilfe eingebunden und belastet. Ähnlich wie bei Angehörigen von Pflegebedürftigen, müssen die Lebensbegleiter von psychisch erkrankten Menschen ihr eigenes Energiepotenzial im Auge behalten, um sich vor allem mental nicht zu übernehmen oder gar selbst zu überlasten. Je enger die persönliche Bindung zum Erkrankten ist und je fürsorglicher das eigene Naturell, desto größer ist zudem die Gefahr einer Co-Erkrankung. Eine Co-Erkrankung zeigt sich durch die Überanpassung an den erkrankten Menschen, meist den Lebenspartner.
Mitunter wird die Erkrankung des Angehörigen dabei zum gemeinsamen Lebensmittelpunkt gemacht, während die eigenen Bedürfnisse übergangen werden. In der Folge wird der Erkrankte darin geradezu unterstützt, es sich in der Erkrankung „bequem“ zu machen, da seine Bedürfnisse einschließlich der erweiterten Bedürfnisse im Rahmen der Erkrankung (Rücksichtnahme, besondere Fürsorge, stete Hilfestellung) immer als erstes erfüllt werden. Hierdurch kann die Motivation, sich gegen die Erkrankung zu wehren und aktiv eine Veränderung zur Genesung hin zu verfolgen, geringer werden. Die Psychologie spricht dabei von einem „sekundärem Krankheitsgewinn“.
Selbstfürsorge: Entlastung suchen, Auszeiten nehmen
Wenn Sie einen erkrankten Angehörigen durch die Zeit der Krankheit begleiten, ist es wichtig, die Selbstfürsorge nicht zu vernachlässigen. Während für Außenstehende vornehmlich die von Erkrankung betroffene Person gesehen wird, bleibt die Belastung für die Angehörigen meist lange unbeachtet. Wir haben für Sie einige Vorschläge gesammelt, mit denen Sie die Selbstfürsorge im Alltag mit erkrankten Angehörigen erleichtern können.
Hilfestellung, ohne Überfürsorge – maßvoll unterstützen!
Unterstützen Sie den Erkrankten, indem Sie für ihn/sie da sind. Bleiben Sie ehrlich, möglichst ruhig und verständnisvoll. Geben Sie zu, wenn Sie sich nicht in dessen/deren Situation hineinversetzen können. Lassen Sie herausgelassenen Frust und Wut des Erkrankten jedoch möglichst an sich abprallen und nehmen Sie diese nicht persönlich. Äußern Sie jedoch durchaus, wenn das Verhalten/die Aussagen Sie verletzen. Sie müssen sich nicht alles aus Rücksichtnahme gefallen lassen und dürfen gesunde Grenzen setzen.
Nehmen Sie der erkrankten Person nicht alles ab: Hilfestellung im Alltag ist gerade unter Partnern und engen Angehörigen selbstverständlich. Achten Sie jedoch darauf, dass der Erkrankte sich nicht auf Ihrer Hilfe ausruht, sondern bitten Sie ihn aktiv und ohne Druck, mitzuwirken. Geben Sie ihm somit das Gefühl, gebraucht zu werden, um das Selbstwertgefühl wieder zu stärken.
Hilfe suchen und annehmen – weitere Helfer aktivieren!
Nutzen Sie Entlastungsmöglichkeiten jeglicher Art, um die persönliche Energie für den anstrengenden Alltag mit der Erkrankung aufzusparen: Fragen Sie Nachbarn oder Freunde, ob diese Ihnen kleine Erledigungen abnehmen können, besprechen Sie mit Kontakten eine mögliche Unterstützung bei Aspekten wie der Kinderbetreuung und nehmen Sie ein Angehörigen-Gespräch mit dem behandelnden Therapeuten (Einverständnis des Erkrankten vorausgesetzt) oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen für Angehörige in Anspruch. Der Austausch mit Menschen, die Ihre Situation aus eigener Erfahrung nachvollziehen können, lässt sich mit keinem anderen Gespräch mit unbeteiligten Personen vergleichen.
Auszeiten nehmen – ohne Schuldgefühle!
Nehmen Sie sich regelmäßig Auszeiten, in denen Sie sich bewusst nicht mit der Erkrankung befassen, sondern ausschließlich das eigene Wohl in den Mittelpunkt setzen. Verlassen Sie das Denkmuster, es sei egoistisch, sich in solch einer Situation um sich selbst zu kümmern: Nur wenn Sie bei Kräften sind, können Sie für den Erkrankten da sein.
Augenmerk auf eigene Belastungsgrenzen halten – Überlastung vermeiden!
Merken Sie, dass Sie selbst überlastet sind und Anzeichen für eine Depression oder einen Burnout entwickeln, sprechen Sie mit Ihrem eigenen Arzt, um nicht ebenfalls in eine Negativspirale der psychischen Erkrankungen zu geraten. Passen Sie auf sich auf, damit Sie während der anstrengenden Zeit der Genesung des Angehörigen selbst bestmöglich fit und gesund bleiben.
Sehr geehrte Damen und Herren,
endlich ein Artikel, der sich im Fall einer Erkrankung ansatzweise mit den Konflikten beschäftigt, die sich aus der genannten Situation für die Angehörigen ergeben.
Ansatzweise deshalb, weil ich als Erkrankte (Epilepsie mit kognitiven Einschränkungen und starken psychischen Problemen, wie kaputtem Selbstwert-Gefühl und schweren Depressionen) die Belastung meines Mannes sehe, aus der immer wieder Konflikte rühren und mit der ich mitfühlender, rücksichtsvoller und dankbarer umgehen möchte. Es fehlt also immer wieder die Sicht des Erkrankten auf die Situation.
Was ist selbstverständlich, wo sind die Grenzen bei der Betreuung? Wie gehe ich damit um, dass mein Mann soviel von sich selbst aufgeben muss, um mir im Alltag zur Seite zu stehen? Bekenne ich mich offen zu meiner eigenen Hilflosigkeit in bestimmten Situationen und damit zur Abhängigkeit von seiner Fürsorge?
Unsere Beziehung ist daher sehr problematisch und wäre bestimmt schon beendet, wenn ich nicht von ihm abhängig wäre und er wegen seines schlechten Gewissens mir gegenüber keine Trennung realisieren kann „ich bin doch kein Schwein“.
Das wiederum mache ich ihm zum Vorwurf „Du bist doch nur mit mir zusammen, weil Dich Dein schlechtes Gewissen davon abhält zu gehen“. Ungerecht von mir, das weiß ich. Im Grunde genommen ist seine Situation ähnlich verfahren wie meine, er hat es sich auch nicht ausgesucht.
Ich kann nur ahnen, wie schwer es ist, mit einem schwerbehinderten Menschen (Grad der Behinderung 100 und seit Jahren erwerbslos und Rentnerin) zusammenzuleben, auf wirkliche Gemeinsamkeit zu verzichten, sich selbst immer wieder in den Hintergrund stellen zu müssen. Die von Ihnen vorgebrachten Ratschläge könnten sicherlich helfen, wenn sie sich so einfach umsetzen ließen. Dafür braucht es aber den wirklich einsichtigen Erkrankten, der zu Kompromissen bereit ist, damit der pflegende Angehörige auch mal an sich denken kann. Das ist oft sehr schwierig, weil es keine Lösung gibt.
Von mir kommt natürlich auch oft die „Argumentation?“: was kann ich für meine Erkrankung? Ich habe mir das doch nicht ausgesucht?“ Dann möchte ich beweisen, wie selbständig ich bin oder sein kann, der Schuss geht oft nach hinten los und macht die Situation nur schlimmer.
Und schon wieder brauche ich als Erkrankte Hilfe, wie gehe ich am besten damit um, eingeschränkt zu sein, mich dazu zu bekennen, zu akzeptieren, nicht ohne Betreuung und Hilfe leben zu können und trotzdem einen Beitrag dafür zu leisten, dass mein Mann seine ureigensten Bedürfnisse erfüllen oder unsere Beziehung doch beendet werden kann?
Vielen Dank fürs „Zuhören“, es war nicht leicht, sich hier zuöffnen, tat aber sehr, sehr gut.
Mein Freund ist seit 10 Wochen mit Depressionen in einer Klinik. wir haben vor paar Tagen regelmäßig telefoniert und ich habe ihn alle zwei Wochen besucht. Vor paar Tagen am Telefon hat er gesagt, dass er seit dem er in der Klinik ist, keine Gefühle mehr für mich empfinden kann. Sein Therapeut meinte, man soll in solcher schwieriger Phase nicht Schluss machen und keine Entscheidungen treffen.
Für mich geht gerade jedoch die Welt unter und versinke quasi in ein Loch. Er meldet sich nicht mehr seit dem Telefonat. Soll ich ihn auch in ruhe lassen?
Ich weiß nicht was ich tun soll…
Liebe Leserin,
vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrer Frage an uns wenden, wir können Ihre Enttäuschung und Trauer sehr gut nachvollziehen. Auch wir nehmen meistens in ähnlicher Art und Weise Stellung, in dem wir unseren Patienten raten, in der Akutphase keine so weitreichenden Entscheidungen zu treffen.
Der Grund dafür ist, dass es eben zu den akuten Symptomen gehört, „innerlich leer“ zu sein – und selbst für geliebte Personen des Umfeldes kaum noch etwas zu empfinden. Dies ist aber ein Teil der depressiven Erkrankung – und eben kein Ausdruck partnerschaftlicher Probleme.
Deswegen bieten wir auch Angehörigen- und Paargespräche an, vielleicht könnten Sie ein derartiges in der Klinik Ihres Partners führen…?
Ihnen – und allen Angehörigen – wünschen wir alles Gute in der auch für Sie schwierigen Zeit!
Ihr Team der Schlossparkklinik Dirmstein
Mein Freund ist seit 10 Wochen mit Depressionen in einer Klinik. wir haben vor paar Tagen regelmäßig telefoniert und ich habe ihn alle zwei Wochen besucht. Vor paar Tagen am Telefon hat er gesagt, dass er seit dem er in der Klinik ist, keine Gefühle mehr für mich empfinden kann. Sein Therapeut meinte, man soll in solcher schwieriger Phase nicht Schluss machen und keine Entscheidungen treffen.
Für mich geht gerade jedoch die Welt unter und versinke quasi in ein Loch. Er meldet sich nicht mehr seit dem Telefonat. Soll ich ihn auch in ruhe lassen?
Ich weiß nicht was ich tun soll…
Liebe Cloudine,
entschuldigen Sie bitte die späte Antwort. Vielen Dank, dass Sie sich mit Ihrer Frage an uns wenden, wir können Ihre Enttäuschung und Trauer sehr gut nachvollziehen. Auch wir nehmen meistens in ähnlicher Art und Weise Stellung, in dem wir unseren Patienten raten, in der Akutphase keine so weitreichenden Entscheidungen zu treffen.
Der Grund dafür ist, dass es eben zu den akuten Symptomen gehört, „innerlich leer“ zu sein – und selbst für geliebte Personen des Umfeldes kaum noch etwas zu empfinden. Dies ist aber ein Teil der depressiven Erkrankung – und eben kein Ausdruck partnerschaftlicher Probleme.
Deswegen bieten wir auch Angehörigen- und Paargespräche an, vielleicht könnten Sie ein derartiges in der Klinik Ihres Partners führen…?
Ihnen – und allen Angehörigen – wünschen wir alles Gute in der auch für Sie schwierigen Zeit!
Ihr Team der Schlossparkklinik Dirmstein
Sehr geehrtes Team der Schlossparklinik,
mein Freund hat vor etwa 1,5 Jahren eine starke Depression bekommen. Völlig unerwartet ist er plötzlich aus seiner Wohnung ausgezogen und zu einer Freundin, die ihm ein Zimmer angeboten hat, wo er Ruhe hat, gezogen. Ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich überhaupt verstanden habe, was passiert ist und dass er krank ist. Die Freundin wollte, dass er mir nicht sagt, wo er hingeht und den Kontakt zu mir abbricht. Dies hat er aber nicht getan. Die Freundin meinte, er solle zum Arbeiten aufhören und dass er für immer Medikamente nehmen muss. Sie sagte ihm, dass dies sowieso kein Mensch versteht. Ich wollte mit ihr reden. Sie wollte aber nicht. Ich bestärkte ihn, zu einem Psychotherapeuten zu gehen und dass er, wenn irgendwie möglich weiter arbeiten gehen soll. Beides macht er. Die Freundin ist im unmittelbaren Arbeitsbereich von ihm. Er hat es sich aber angewöhnt jeden Tag nach der Arbeit in seine Wohnung zu fahren. Dort habe ich in der Zwischenzeit gearbeitet und wenn er von der Arbeit kam, haben wir gemeinsam gegessen. Über seinen Tag gesprochen, über meine Dinge. Dazwischen sind wir Tischtennis spielen gegangen, haben Musik gehört etc… Am Abend ist er dann zu der Freundin zum Schlafen in sein Zimmer gefahren. Dann hat er angefangen Dinge in seine Wohnung zu bringen. Doch im Jänner 2022 ist seine Wohnung durch einen Schwellbrand abgebrannt. Wenn wir dort gewesen wären, dann wären wir tot. Es war alles schwarz. Für ihn sehr furchtbar, für mich auch schlimm. Trotzdem haben wir die in der Wohnung befindlichen Sachen versucht auszuräumen, zu reinigen etc. Wir haben Tische wieder hell bekommen und ich habe mich über jedes Stück gefreut, welches nicht zum Wegschmeissen war und keinen Geruch hatte. Plötzlich sagte er, sein zu Hause ist abgebrannt (vorher hat er das irgendwie als selbstverständlich gesehen und auch nie als zu Hause benannt). Er möchte wieder in die Wohnung, doch die Arbeiten gehen einfach nicht weiter voran, weil es Versicherungsstreitereien gibt. Er möchte keine Streits haben…. In der Zwischenzeit habe ich Schwierigkeiten in der Arbeit bekommen, das nimmt ihn auch mit. Ich habe ihm gesagt, dass wäre sowieso passiert.
Ich schreibe ihm in der Zeit, wo er nicht bei mir ist, oft sms, auch in der Nacht. Er liest sie eh erst am nächsten Tag. Ich kann dann oft besser schlafen und er kennt meine Gedanken. Wenn er nichts damit anfangen kann, dann fragt er nach. Oft bedankt er sich und sagt, danke für die lieben sms. Es haben mir einige Personen geraten, ich soll dies nicht tun, ich soll lieber, tagelang nichts machen, bis er sich rührt. Mein Bauchgefühl sagt es anders und ich habe Sorge, dass er sich ganz aufgibt. Wenn er grantig ist oder manchmal a bissi fuchtig, dann bestärke ich ihn, es rauszulassen und bedanke mich bei ihm für sein Vertrauen.
Meine Fragen: was könnte ich besser machen. Dass, bei der Wohnung nichts weiter geht, zieht ihn richtig runter. Manchmal bin ich auch sehr traurig, denn ich fühle mich oft hilflos. Das zeige ich ihm natürlich nicht. Habe keine Ahnung, ob das, was ich tue, das Richtige ist. Eine andere Wohnung möchte er nicht, das hat er schon klar angesprochen. Ist auch nicht klar, ob er aus dem Vertrag hinauskommen würde….. Was kann ich ihm sagen, betreffend der Wohnung. Ich habe ihm von meiner Wohnung jetzt einen Wohnungsschlüssel gegeben, möchte aber nicht, dass er zu mir kommt, denn dann würde er von der Abhängigkeit dieser Freundin wieder vermutlich eine Abhängigkeit verspüren. Ich würde mir wünschen, dass er wieder in sein Leben zurückfindet, oder eben in ein neues eigenständiges.
Wie kann ich ihm Zuversicht vermitteln… Geduld….dass es ihm nicht zu sehr hinunter zieht. Er ist total sparsam und meint, er braucht keine neuen Möbel. Er hat alles… Wenn ich ihm sage, dass hätte er sich verdient, dann wird er grantig…. Ich bin ein Mensch, der generell konfrontierend ist. Ich bemühe mich nicht zuviel zu sein. Doch ich bin eben so. Sichtlich tut es ihm dann eh gut, sonst würde er ja nicht immer kommen. Es ist für mich auch ein Lernprozess, denn ich war eine eher ungeduldige Person….Manchmal bin ich wie gelähmt. Dagegen weiß ich nicht was ich tun kann….
Bitte, vielleicht haben Sie ein paar Tipps, was und wie man es besser machen könnte.
Vielen Dank und ganz liebe Grüße
Alexandra aus Wien
Sehr geehrte Alexandra,
vielen Dank für Ihre Offenheit und Ihre Zeilen. Da wir ja trotz Ihrer ausführlichen Beschreibungen dennoch nicht genau wissen, wie die Umstände und Hintergründe sind, können wir nur allgemein antworten.
Sie scheinen ein Mensch zu sein, der sich um andere sorgt, sich um andere kümmert, das ist etwas Wichtiges und Schönes. Sie klingen so, als könnte man sich auf Sie verlassen und wenn man Unterstützung braucht, mit Ihnen rechnen.
Andererseits ist es auch wichtig, diesbezüglich Grenzen zu setzen, um sich nicht in der Unterstützung anderer selbst zu verlieren, denn Ihre Ansprüche, Wünsche und Bedürfnisse sind genauso wichtig, wie die der Anderen. Es ist gut, dass Sie ihren Freund aufgefordert haben, sich auch professionelle Hilfe zu suchen (die er ja auch aufzusuchen scheint), auch um etwas Last von Ihren Schultern zu nehmen. Vielleicht wäre dies auch ein Weg für Sie? Ein erster Schritt könnte eine Paar- und Familienberatungsstelle sein…
Wir wünschen Ihnen alles Gute!
Ihr Team der Schlossparkklinik Dirmstein
Guten Tag
Mein Sohn ist schon länger in einer Erschöpfungsdepression. So von mir ais gesehen. Er siehts nicht ein bisher.
Was soll ich tun. Bin so hilflos.
Es passiert nichts. Er sagt er will arbeiten gehn. Jeden Montag klapots aber nicht.
Wie soll ich vorgehen, dass er eine Behandlung annimmt??
FG
Sehr geehrte Frau Emmenegger,
Danke für Ihre Zeilen und dass Sie sich hilfesuchend an uns wenden. Da wir die genauen Gegebenheiten bei Ihrem Sohn nicht kennen, können wir Ihnen nur allgemeine Hinweise geben: es ist leider häufiger so, dass Betroffene selbst ihre Erkrankung nicht sehen können, oder auch manchmal nicht wahrhaben wollen. Möglicherweise könnten Sie den Hausarzt mit ins Boot holen, in dem Sie diesem von Ihrer Sorge berichten (und um einen Hausbesuch bitten).
Eine andere Möglichkeit wäre, sich an den Sozialpsychiatrischen Dienst des Gesundheitsamtes zu wenden, die ebenfalls Betroffene zu Hause aufsuchen und ihre Hilfe anbieten. Bei beiden Wegen wäre es allerdings sinnvoll, den Sohn vorher darüber zu informieren.
Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute!
Mit besten Grüßen
Ihr Team der Schlossparkklinik Dirmstein