Annahme und Akzeptanz der Erkrankung
Die Diagnose Depression wird von Betroffenen mit sehr unterschiedlichen Gefühlen aufgenommen. Während einige eine psychische Erkrankung nicht mit ihrem Selbstbild in Verbindung bringen können, sind andere erleichtert, endlich eine Ursache für die eigenen Beschwerden zu kennen und damit gleichzeitig eine Basis für Veränderungen gefunden zu haben. Ein unentbehrlicher Schritt zur Genesung ist jedoch in beiden Fällen, die Diagnose anzunehmen, zu akzeptieren und sich mit der Depression und den individuellen Auslösern auseinanderzusetzen. Treten Sie der depressiven Episode aktiv entgegen.
Annahme und Akzeptanz der Erkrankung als Voraussetzung für Genesung
Das charakteristischste Symptom der Depression ist die deutlich gedrückte Stimmung, was die Lebensqualität der Erkrankten einschränkt. Die medizinisch korrekt als „depressive Episode“ bezeichnete Depression wird oft von negativen Gedanken und Traurigkeit bestimmt, kann aber auch durch gereizte oder aggressive Stimmungslagen gekennzeichnet sein. Das im Rahmen der Erkrankung meist negative Selbstbild kann sich bis hin zu einem Selbsthass entwickeln, der weiterführende Symptome wie selbstverletzendes Verhalten mit sich bringen oder sogar in Suizidgedanken münden kann. Gefühle der Hilflosigkeit und der Perspektivlosigkeit und können die Situation erschweren.
Lernen Sie daher möglichst schon in guten Phasen Ihre eigenen Bedürfnisse besser kennen. Notieren Sie sich, welche Tätigkeiten, Umfelder und Erlebnisse Ihnen guttun, um sie künftig als Werkzeuge gegen die depressive Episode einzusetzen. Setzen Sie sich dabei nicht selbst unter Druck, bemühen Sie sich jedoch immer darum, sich nicht völlig der Depression und der gedanklichen Negativspirale hinzugeben. Bitten Sie wenn möglich Ihr nahes Umfeld um Unterstützung bei der Aktivierung zu kleinen Tätigkeiten: Ein kleiner Spaziergang, ein gutes Gespräch oder ein leckeres, gesundes Essen können Ideen sein, um der Depression zeitweise die energieraubende Wucht zu nehmen. Häufig lässt sich durch die eigene wie auch die Aktivierung von außen das Gefühl der Kraftlosigkeit phasenweise mildern.
Den Energieschub durch optimierte Nährstoffversorgung nutzen
Das gesunde Essen bietet nicht nur einen Rahmen für Aktivitäten gegen die innere Leere, sondern auch den positiven Effekt der guten Nährstoffversorgung: Immer wieder belegen Studien den Einfluss von Vitaminen und Mineralstoffen auf die Entstehung und den Genesungsprozess bei Depressionen. Allem voran werden die Vitamine aus dem Vitamin B-Komplex (insbesondere B12 und B6) sowie Vitamin D als förderlich für die Genesung erwähnt, ebenso die Vitalstoffe Eisen, Jod, Folsäure, Aminosäuren sowie die Omega-3-Fettsäuren. In der vollwertigen Frische-Küche mit viel Gemüse, Fisch und wenig Fleisch finden Sie diese Nährstoffe in optimalen Mengen vor, um Ihrem Körper und Ihrer Gesundheit aktiv gutzutun.
Sind hingegen Stoffwechsel- oder Hormonstörungen an der Entstehung Ihrer Depression beteiligt, haben Sie von Ihrem behandelnden Arzt sicherlich geeignete Medikamente verschrieben bekommen. Achten Sie diesbezüglich auf die regelmäßige Einnahme nach der vorgegebenen Menge und Darreichung, damit die medikamentöse Therapie Sie bestmöglich auf dem Weg zur Genesung unterstützen kann.
Was tun, wenn nichts zu helfen scheint – Ihr individueller Akut-Hilfeplan
In einer akuten Depression gibt es auch bei hoher Motivation des Patienten und trotz sorgfältiger Mitwirkung durch Handlungsempfehlungen und Aktivierung immer wieder Zeiten, in denen keine Maßnahme wirklich zu greifen scheint. Nimmt die Verzweiflung und/oder die Traurigkeit sowie die Wut auf die Erkrankung überhand, ist schnelle Hilfestellung erforderlich.
In solchen Situationen ist ein Akut-Hilfeplan zuträglich. Diesen erstellen Sie als schriftliche Liste oder Ausdruck und platzieren ihn an schnell erreichbaren Stellen in Ihrem Alltagsumfeld: Ein fester Platz in der Küche oder nahe dem Telefon kann hierfür ebenso passend sein wie ein Ausdruck im Kleinformat, das Sie auch unterwegs bei sich tragen können. Dieser Hilfeplan sollte neben den bereits genannten „Werkzeugen“ als Erinnerung auch Notfallkontakte aus der Familie und Ihren fachlichen Begleitern aufführen, beispielsweise die Telefonnummer für den Notfall, wenn die Situation für Sie alleine zu unerträglich wird, Sie eine Panikattacke spüren oder das Bedürfnis nach Selbstverletzung auftritt. Sinnvoll sind die Telefonnummern Ihres Arztes, der für Sie zuständigen psychiatrischen Klinik, des Therapeuten und der Telefonseelsorge, die Sie rund um die Uhr unter den Telefonnummern
0800 / 111 0 111
0800 / 111 0 222 oder
Mobil: 116 123
sowie im Internet unter http://www.telefonseelsorge.de/ erreichen.