Einfluss der psychischen Erkrankung auf den Körper
Burnout ist eine Erkrankung, die einmal mehr belegt, wie eng Körper, Geist und Seele miteinander in Verbindung stehen. Ungleichgewichte im Leben können auch für Unregelmäßigkeiten im Hormonhaushalt sorgen, die wiederum zahlreiche Symptome und Erkrankungen hervorrufen. Umso wichtiger ist der aufmerksame Umgang mit körperlichen Veränderungen bei den ersten Anzeichen eines Burnouts. Je früher gehandelt wird, umso besser können Symptome und Erkrankungen voneinander differenziert werden und ohne einen langen Arzttermin-Marathon eine gezielte Behandlung erfolgen.
Unspezifische Symptome können viele Ursachen haben
Zu den klassischen Symptomen eines Burnouts zählen neben Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme bis hin zu Kopfschmerzen auch Schlafstörungen, Interesselosigkeit und Gefühllosigkeit. Ein möglicher Hintergrund für diese Symptome liegt im Hormonhaushalt, der die komplexen Vorgänge im Organismus steuert und beeinflusst. Wie auch bei Depressionen lässt sich bei einem Burnout möglicherweise ein Serotoninmangel im Blut feststellen.
Serotonin ist ein besonderes Hormon, dessen Wirkungsbereich sich vom zentralen Nervensystem aus auf den gesamten Körper ausdehnt. Es steht bei zahlreichen psychischen Erkrankungen im Blickfeld der Ärzte. Insbesondere das Schmerzempfinden, das Gedächtnisvermögen, das Sexualverhalten, der emotionale Zustand und das Schlafverhalten werden vom Serotoningehalt beeinflusst. Auch der Melatoninspiegel kann hierauf Einfluss nehmen. Melatonin, auch als Schlafhormon bekannt, regelt den Tag-Nacht-Rhythmus und kann Ein- und Durchschlafprobleme verursachen oder verstärken. Die Melatonin-Produktion hängt eng mit dem Serotonin-Spiegel zusammen.
Der gute Schlaf sorgt für eine effektive Regeneration, die dem Körper den notwendigen Ausgleich für den Alltag gibt. Ist der Serotoningehalt zu niedrig, ist eine schlechte Gemütsverfassung wahrscheinlich. Der Antrieb im Tagesverlauf fehlt und führt wiederum zu depressiven Verstimmungen mit Konzentrationsproblemen oder unspezifischen Schmerzen. Typisch sind Kopf- und Bauchschmerzen oder Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Eine Negativ-Spirale entsteht, die sich auch im Serotonin-Spiegel zeigt.
Auch lassen Studien erkennen, dass der Mensch unter Stress weniger reife rote Blutkörperchen und Abwehrzellen produziert, wodurch unter anderem das Immunsystem und die Körperabwehr geschwächt werden und die Leistungsfähigkeit sinkt. Schadorganismen können leichter in den Körper eindringen, es kommt zu häufigeren Infekten und leichten Erkrankungen, die den Organismus belasten. Hinzu kommen unspezifische Symptome wie Schmerzen, Unwohlsein, Kreislaufbeschwerden und viele weitere. Bei schweren Depressionen oder einem Burnout ist beispielsweise häufig auch eine Veränderung der roten Blutkörperchen zu beobachten.
Die sogenannten Erythrozyten sind im Blut für den Sauerstofftransport zuständig. Sinkt ihre Zahl, kann es zu einer Unterversorgung des Körpers kommen, was wiederum zu Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Konzentrationsproblemen führen kann. Auch diese Vorgänge im Organismus können eine negative Stimmungslage verstärken und neben Blutarmut weitere Krankheitsentwicklungen forcieren.
Das Blutbild als Erkennungsgrundlage für Burnout und Depressionen
Wenn Sie mit Symptomen eines Burnouts zu Ihrem Arzt kommen, wird dieser vermutlich zunächst ein Blutbild anfertigen lassen, um Veränderungen zu ermitteln und Sie entsprechend einer notwendigen Behandlung zu beraten. Sie selbst können und sollten jedoch ebenfalls aktiv werden, um dem Burnout Einhalt zu gebieten und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung klingen im Rahmen der Schwere Ihrer Symptomatik vermutlich abgedroschen, bieten jedoch tatsächlich durch die gute Sauerstoffzufuhr und Nährstoffversorgung eine gute Hilfestellung für den Körper. Das Ungleichgewicht im Hormonhaushalt sowie im Blutbild kann dabei unterstützt werden, Sie selbst hingegen durch Ruhe und Entspannung eine Linderung der Symptome erfahren.
Haben Sie Geduld mit sich und Ihrem Körper. Ein Burnout ist eine Erkrankung, die eine Reaktion auf eine langfristige Überbelastung von Körper, Geist und Seele darstellt. Je länger die Überbelastung andauerte, umso mehr Zeit Bedarf auch die Genesung. Zeit, die Sie sich und Ihrer Gesundheit wert sein sollten!