„So geht’s nicht mehr, was mach ich jetzt?“
Wird ein Burnout erkannt, sollte schnellstmöglich gehandelt werden. Die richtige Behandlung und Begleitung durch fachkompetente Partner wie Ärzte und Therapeuten hilft bei der Rückkehr auf den Weg der Genesung. Erkennen Sie Burnout-Symptome bei sich oder Menschen in Ihrem Umfeld, sollten Sie entsprechend zeitnah aktiv werden. Professionelle Unterstützung kann zudem durch medizinische und berufliche Reha-Maßnahmen erfolgen.
Unbehandelter oder unzureichend behandelter Burnout und die Folgen
Zumeist beginnt ein Burnout mit dem Gefühl der Abgeschlagenheit, das nicht mehr weichen will. Später kommen meist körperliche Beschwerden hinzu, die von Konzentrationsproblemen über Kopfschmerzen bis hin zu unklaren Symptomen reichen und die auf die langfristige Überbelastung zurückzuführen sind. Wenn zudem die typischen Auszeiten am Wochenende oder gar ein Urlaub nicht mehr entspannen, sozialer Rückzug und Interesselosigkeit gegenüber zuvor beliebten Tätigkeiten auftritt oder gar die Regeneration durch Schlafprobleme unterbunden wird, sollte zeitnah gehandelt werden.
Sehr häufig bemühen sich die Betroffenen, so gut wie möglich weiter zu „funktionieren“. Wird Burnout jedoch nicht früh genug erkannt und bleiben gezielte Veränderungen und nötige Behandlungen aus, besteht ein hohes Risiko für eine Chronifizierung. Der Burnout schwenkt in eine dauerhafte Depression und der Erkrankte steht vor Folgen wie einer Berufsunfähigkeit, irreversiblen Gesundheitsproblemen bis hin zu Hoffnungslosigkeit und der damit einhergehenden Gefahr von Suizid.
Erkenntnis des Hilfebedarfs und das Gespräch mit dem Arzt
Haben Sie den Verdacht eines Burnouts, bieten drei Säulen der Erkrankung Hilfestellung für die Erkenntnis, dass ein Gespräch mit dem Arzt gesucht werden sollte.
- Emotionale Erschöpfung, die nicht mehr über Erholung ausgeglichen werden kann,
- Reduzierte Leistungsfähigkeit und damit verbundene verringerte Stressresistenz, sowie die sogenannte
- „Dehumanisierung“, worunter ein verändertes Verhalten des Betroffenen in einem negativem, distanzherstellenden Kontext zu verstehen ist. Letzteres zeigt sich in pessimistischen Gedanken, Äußerungen und Verhaltensweisen, aber auch Launenhaftigkeit, Aggression und Traurigkeit.
Finden Sie sich in den drei Säulen wieder oder werden Sie auf Verhaltensmuster der Dehumanisierung angesprochen, sollten Sie das Gespräch mit dem Arzt Ihres Vertrauens suchen und mit diesem den Verdacht eines Burnouts besprechen. Zumeist werden zunächst eingehende Untersuchungen vorgenommen, um Erkrankungen der Schilddrüse, des Hormonhaushaltes oder andere Ursachen auszuschließen. Bei Bedarf wird Ihnen der Hausarzt eine Überweisung an einen Psychiater oder einen Psychotherapeuten geben, der Ihnen im Fall eines Burnouts die nächsten Möglichkeiten zur Behandlung aufzeigt. Häufig kann das voranschreiten des Burnouts bereits durch eine ambulante Behandlung aufgehalten werden, beispielsweise in Form einer Verhaltenstherapie, die den Patienten bei der Ermittlung krankmachender Aspekte seines Lebens unterstützt und neue Wege in die Entlastung sowie in ein besseres Lebensgefühl fördert.
Hilfestellung medizinische und berufliche Rehabilitation
Konnten die Maßnahmen in der ambulanten Therapie des Patienten nicht für eine ausreichende Besserung der Beschwerden und der Erkrankung sorgen, stehen weitere Optionen zur Verfügung. Die medizinische Reha kann beispielsweise durch einen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik umgesetzt werden, um mittels einer engmaschigen, professionelle Betreuung des Burnout-Betroffenen eine neue Richtung auf dem Genesungsweg einzuschlagen. Neben therapeutischen Angeboten werden hier oft mit kreativen Mitteln neue Möglichkeiten der Stressbewältigung erarbeitet und die Weichen für eine achtsame und selbstfürsorgliche Zukunft gesetzt. Zuvor müssen jedoch in der Therapie die Ursachen für den Burnout ermittelt und Lösungswege für Verbesserungen gefunden werden.
Wird deutlich, dass der Burnout-Patient durch das berufliche Umfeld krank geworden ist, bestehen hingegen Möglichkeiten der beruflichen Rehabilitation. Hierbei wird der Betroffene entweder schrittweise und wenn möglich mit verbesserten Arbeitsbedingungen in seinen alten Job zurückgeführt. Alternativ kann über eine Weiterbildung oder Umschulung ein neues Tätigkeitsfeld eröffnet werden.
Ihr erster Ansprechpartner für die medizinische oder die berufliche Rehabilitation sind Ihre Ärzte und Therapeuten sowie die jeweiligen Abteilungen von Krankenkassen und Rentenversicherungsträger, die durch die Kostenübernahme für die Rehabilitation bei der Vermeidung der Berufsunfähigkeit unterstützen.