Für den Erfolg einer psychotherapeutischen Behandlung sind die Therapieform aber auch die Art und die Dauer der Behandlung entscheidend. Ob eine ambulante Behandlung bei einem ansässigen Psychotherapeuten, ein teilstationärer Therapieplatz in einer Tagesklinik oder ein stationärer Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik die richtige Wahl ist, hängt von der individuellen Situation des Patienten und der Schwere der Erkrankung ab. Maßgebend ist, ob Betroffene ihren Alltag selbstständig bewältigen können oder Unterstützung benötigen.
Ambulante Psychotherapie
Wer weiterhin seinem Beruf nachgehen kann und den Alltag so weit im Griff hat, um Termine eigenständig wahrzunehmen, dem kann bereits eine ambulante Behandlung zum Durchbruch verhelfen. In diesem Rahmen findet zum Beispiel einmal wöchentlich eine in der Regel einstündige therapeutische Sitzung bei einem ortsansässigen Psychotherapeuten statt.
In Summe kann sich die Behandlungsdauer dadurch gegenüber einer stationären Behandlung verlängern und die psychologische Betreuung ist weitaus weniger intensiv als bei einem stationären oder teilstationären Aufenthalt. Vorteil der ambulanten Therapie ist jedoch, dass das „normale“ Leben weiterläuft und man das Erlernte im Alltag umsetzen kann.
Teilstationäre Tagesklinik
Wer sich persönlich nicht mehr dazu in der Lage sieht, einem geregelten Alltag nachzugehen und beispielsweise einen Beruf auszuüben, sich jedoch auch nicht vorstellen kann, für einen längeren Zeitraum aus dem persönlichen Umfeld gerissen zu werden und von Freunden, Familie oder dem Haustier getrennt zu sein, für den bietet sich der Besuch einer teilstationären Tagesklinik an. Dort finden sich die Patienten am Morgen ein und kehren am Nachmittag wieder nach Hause zurück.
Das Mittagessen wird in der Regel gemeinsam vor Ort eingenommen. Auf dem wöchentlichen Stundenplan stehen ähnliche Behandlungen wie bei einem vollstationären Klinikaufenthalt: regelmäßige Gespräche mit Psychotherapeuten und Gruppentherapiesitzungen, wie Kunst-, Musik- oder Bewegungstherapie. Auch in der Behandlungsdauer unterscheiden sich ein teilstationärer und stationärer Aufenthalt nicht: Je nach Art und Schwere der Erkrankung erstreckt sich die Behandlung über sechs bis zwölf Wochen.
Ein Vorteil der teilstationären Behandlung ist, dass der Patient nicht komplett aus seinem Alltag gerissen wird und weiterhin – ähnlich eines Arbeitstages – einer geregelten Tagesstruktur nachgeht. Doch Achtung: Genau das kann sich auch zu einem Nachteil entwickeln. Dann nämlich, wenn man in einem instabilen Umfeld mit ungesunden Beziehungsstrukturen lebt. Kehren Patienten jeden Tag aufs Neue im Anschluss an den Klinikbesuch in ein toxisches Umfeld zurück, kann das den Behandlungserfolg massiv gefährden.
Vollstationärer Klinikaufenthalt
In solchen Fällen verspricht ein vollstationärer Klinikaufenthalt den größten Genesungserfolg. Ebenso dann, wenn Patienten darin eingeschränkt sind, vereinbarte Termine wahrzunehmen oder selbstständig einen gesunden Tagesrhythmus (inklusive Schlaf-Wach-Zeiten) einzuhalten.
Ein vollstationärer Aufenthalt hat den Vorteil, dass die Patienten bei Krisen sowohl tagsüber als auch bei Nacht unmittelbar psychologische Hilfe bekommen. Es besteht jedoch das Risiko, dass die Erkrankten nach einem stationären Aufenthalt zu Hause wieder in alte Denk- und Verhaltensmuster zurückfallen.
Denn nach der Zeit „unter der Käseglocke“ sind sie wieder mit den Herausforderungen des Alltags konfrontiert. Selbst unscheinbare Details, beispielsweise Gerüche, können die psychischen Probleme wieder aufleben lassen. Betroffene werden daher während des stationären Aufenthalts auf die Zeit zu Hause vorbereitet und „üben“ ihre Heimkehr oft in Form von Belastungswochenenden, um sich Stück für Stück auf den Alltag vorzubereiten.
Fazit
Ganz gleich ob voll- oder teilstationär, ein Klinikaufenthalt hat gegenüber der ambulanten Therapie den Vorteil, dass Patienten enger und intensiver mit den Therapeuten arbeiten und oft schneller in ihrer Genesung voranschreiten. In der Schlossparkklinik Dirmstein zum Beispiel erhalten Patienten im Durchschnitt drei therapeutische Einzelgespräche pro Woche.
Im besten Fall entsteht dabei ein Vertrauensverhältnis, das den Behandlungserfolg maßgeblich unterstützt. Stimmt die Chemie, kann sich der Patient dem Behandler leichter öffnen und nimmt offener Tipps und Vorschläge an, die er in seinen Genesungsverlauf integrieren kann.